Sich einlassen auf das Tempo der Natur – 5 Tipps für eine achtsame Gartenarbeit

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Ob für die Auszeit im Grünen oder fürs eigene Gemüse – selbst anzubauen ist gar nicht schwer. Auch auf Balkonien lassen sich Tomate, Basilikum und Co. leicht anpflanzen. Oft stellt der Anfang die größte Hürde für den Einstieg dar – das muss aber nicht so sein. Wie du einen erfolgreichen Start in die Saison hinlegst, verraten wir dir im Folgenden:

1. Fange klein an!

Gerade wenn du zum ersten Mal gärtnerisch aktiv wirst, dann fange klein an. So lernst du ein paar Pflanzen kennen und sammelst erste Erfahrungen. Ein paar Töpfe oder Kisterl[1] auf dem Balkon oder ein paar Quadratmeter im Garten reichen völlig aus, um regelmäßig frisches Gemüse und Kräuter zu ernten.

Balkon Gemüse, Gartenarbeit leicht gemacht 5 Tipps

„Vegetables on the balcony“, © Marcel Oosterwijk via flickr.com CC BY 2.0 

2. Beachte folgende Grundregeln des Aussäens:

  • Den richtigen Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen und den Reihen unbedingt einhalten. Der ist meist auf der Rückseite der Saatgutpäckchen angegeben.
  • Die Saattiefe beachten, sonst können die Samen nicht keimen. Manche wollen tiefer in die Erde, andere nur mit ein bisschen Erde bedeckt werden.
  • Für den Balkon: Verwende der Umwelt zuliebe nur torffreie Erde, ansonsten einfach Gemüseerde. Für mediterrane Kräuter gibt es auch spezielle Kräutererde (die mögen nicht zu viele Nährstoffe). Zum keimen: Anzuchterde verwenden und die Pflanzen dann umsetzen.

3. Auf die richtige Pflege kommt es an!  

Gießen

Die ideale Zeit zum Gießen ist morgens. Wenn du mittags gießt (besonders im Sommer) verdunstet viel Wasser, bevor es in den Boden eindringen kann. Zudem können Wasserrückstände auf den Pflanzen negative Effekte haben (z.B. Fäulnis oder Brennglaseffekt). Abends ist auch nicht optimal, da Feuchtigkeit Schnecken anlockt und die Chance für Pilzkrankheiten erhöht wird.

Düngen

Im Allgemeinen: In Maßen düngen und auf Chemie ganz verzichten! Es gibt Pflanzen, die brauchen mehr Nährstoffe (Starkzehrer, z.B. Tomate, Kürbis, Paprika oder Zucchini) und manche, die weniger benötigen (Schwachzehrer, z.B. die meisten Kräuter, Bohnen, Radieschen oder Erdbeeren). Dazwischen sind die Mittelzehrer (z.B. Karotten, Mangold oder Spinat).

Starkzehrer zwei- bis dreimal pro Saison düngen, Mittelzehrer einmal. Da Gemüseerde meistens schon mit Nährstoffen angereichert ist, kann am Balkon sparsamer gedüngt werden. Schwachzehrer nicht düngen.

Als Düngemittel kannst du z.B. Biofert verwenden. Gut geeignet ist auch Brennnesseljauche Kompost oder Wurmkompost – alles am besten selbst gemacht.

Jäten

Besonders in der Frühphase sind viele Pflanzen empfindlich auf Unkraut. Wichtig ist, dass du das Unkraut immer mit der Wurzel aus dem Boden holst. Das funktioniert wunderbar, wenn der Boden feucht ist.

Kompost, Gießen, Gartenarbeit leicht gemacht 5 Tipps

„Martina gießt Kompost“, © Strahlendes Klima, Foto: Katharina Geist, 2013 via flickr.com CC BY 2.0

4. Auch Pflanzen wollen gesund sein!

Natürliche Pflanzengesundheit beinhaltet, dass du den Herausforderungen des „Gartelns[2]“ nicht mit der chemischen Keule begegnest, sondern natürliche Antworten gibst. So haben viele Kulturpflanzen Helferpflanzen. Die richtige Mischkultur wirkt vorbeugend gegen Krankheiten oder Schädlinge. Es gibt auch eine Reihe von Nützlingen (z.B. Marienkäfer, Schwebfliegen oder Schlupfwespen) die dir gegen unliebsame Besucher (z.B. Blattläuse) helfen. Auch natürliche Jauchen (z.B. aus Brennnesseln, Beinwell oder Schachtelhalm) können zur Widerstandsfähigkeit deiner Pflanzen beitragen.

 5. Gute Einsteigerpflanzen

  • Tomaten & Basilikum (sonnig, Mischkultur, Tomaten vor direktem Wasser schützen)
  • Bohnenkraut, Bohnen & Kamille (sonnig, Mischkultur, Bohnen mögen keinen Wind)
  • Radieschen, Mangold, Pflücksalat (Mittel- und Schwachzehrer, alle: sonnig bis halbschattig)
  • Paprika und Chili (sonnig, Starkzehrer)
  • Zucchini (Starkzehrer, sonnig bis halbschattig)
  • Kräuter (mediterrane: Schwachzehrer, sonnig, Staunässe vermeiden; Schnittlauch, Petersilie: Mittelzehrer, halbschattig)

Eigenes Gemüse und Kräuter anzubauen bedeutet, sich mit der Natur zu beschäftigen, zu sehen wie Pflanzen wachsen und Kreisläufe zu erkennen. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit bietet dir das Tempo der Natur einen wertvollen Gegenpol an, der hilft, Stress abzubauen und herunter zu kommen. Und der Bonus: Du bekommst frische und gesunde Lebensmittel auf den Teller.

Bewässerungstipp von Gerold Knobloch

Und hier findet sich noch ein ganz einfach umsetzbarer Bewässerungs-Tipp!

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Organic Farming in Griechenland

Glossar & Foto Credit

[1] Österreichisch für Blumen- oder Balkonkästen

[2] Gartenarbeit auf Österreichisch

Titelbild: „Gardening“ © barockschloss via flickr.com CC BY 2.0 

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