Denkst du Stress?

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Stress hat sich im Laufe der Evolution als Reaktion unseres Körpers entwickelt, um uns vor Gefahren zu schützen. Doch im heutigen Leben wird Stress immer mehr zur Belastung. Wenn wir unseren Körper und seine Reaktionsmechanismen besser verstehen, können wir unseren Stress bewusst reduzieren.

Als Stress bezeichnen wir die Reaktion unseres Körpers auf einen physischen oder mentalen Aggressor. Es ist wohlbekannt, dass Anspannung und Unsicherheit am Arbeitsplatz oder in der Beziehung Stress hervorrufen und im Körper einen Kampf-oder Fluchtreflex auslösen. Früher, als wir vor hungrigen Raubtieren im Dschungel weglaufen mussten war dieser Reflex nötig. Heutzutage ist eine derartige Reaktion nicht länger erforderlich. Unser Körper weiß das allerdings nicht und reagiert immer noch auf dieselbe Art und Weise wie damals, auch wenn wir in der heutigen Zeit eher Gefahr laufen den Job zu verlieren als gefressen zu werden.

Ist dir bewusst, dass alleine der Gedanke an “Stress” 1200 unterschiedliche chemische Reaktionen im Körper auslöst; von Kortisol-Ausschüttung der Nieren, bis zu Freisetzung von Adrenalin, das sowohl zu Angst als auch Depressionen führen kann? Laut dem CDC (Englische Abkürzung für: Zentrum für Krankheitskontrolle) hängen 98% aller Krankheiten eng mit Stress zusammen. Stress schädigt das Immunsystem und somit die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Um unseren Körper und seine Reaktionsmechanismen etwas zu verstehen, denke doch einen Moment an Frieden und Sicherheit und spüre dabei deinen Körper. Du wirst merken, dass du dich entspannt, ruhig und glücklich fühlst. Und jetzt denke nur einen Moment lang an Angst und spüre wieder in dich hinein. Du wirst bemerken, wie angespannt dein Körper ist, dein Herz schlägt eventuell schneller, du befindest dich in Alarmbereitschaft. Diese Reaktionen entstehen durch chemische Substanzen, die dein Körper ununterbrochen ausschüttet und die eng mit deinen Gedanken zusammenhängen.

Gedanken sind also der Schlüssel. Der erste Schritt, unsere Gedanken zu verändern, ist zu verstehen, wie wir die bedrohlichen Gedanken, die den Körper in eine Stresssituation versetzen, überhaupt produzieren. Unser Ich mit seiner eingeschränkten Sichtweise der Realität verursacht nämlich diese bedrohlichen Gedanken und Ängste. Das Ich kann nicht erkennen, was wichtig für das Leben und die Anerkennung anderer ist. In den meisten Stresssituationen bist du nicht in Lebensgefahr, es geht viel eher um die Verspätung zu einem Termin oder die Meinung von Kollegen.

Meditation, EFT (englische Abkürzung für Techniken der emotionalen Freiheit), Entspannung, Yoga und viele andere Techniken helfen dir, dich zu entspannen und die Realität distanzierter wahrzunehmen sowie dich auf wirklich wichtige Dinge zu fokussieren. Außerdem wird die Kreativität gefördert, was gerade beim Problemlösen sehr wichtig ist. Je erholter und stärker du bist, desto leichter kannst du das Leben bewältigen. Wenn du dich das nächste Mal gestresst fühlst, dann denke daran, dir deine Gedanken bewusst zu machen. Gehe davon aus, dass du in Sicherheit bist und bediene dich einer Entspannungstechnik, wie z.B. dreimal tief durchatmen. Du wirst sehen, dass sich die Dinge wieder richtig und machbar anfühlen.

Autorin: Meire Yamaguchi lebt in Zürich und ist Schriftstellerin, Coach und internationale Expertin für EFT, Mentaltraining und Naturheilkunde, www.meireyamaguchi.com

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