Entspannung durch Sehtraining

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Gemütliche Lesezeit ca. 7 Minuten.

Unser heutiger Lebensstil verursacht starke Spannungen im Sehsystem. Wir benutzen unsere Augen auf eine unnatürliche Weise. Viele nehmen es hin, dass eine Brille ab 40 normal ist oder ein grauer Star unausweichlich.

Expertenbeitrag

Bist du auch der festen Meinung, dass du einer Verschlechterung deines Sehens hilflos ausgeliefert bist?

Was ist Sehtraining überhaupt und was hat es mit Entspannung zu tun?

Sehtraining balanciert das Sehen auf verschiedenen Ebenen aus, bringt wieder mehr Energie in die Augen und entspannt das Sehsystem. Dadurch wird z.B. der Stoffwechsel in den Augen verbessert und die Sehkraft gestärkt. Sehtraining betrachtet das Sehen als Teil des Gesamtsystems von Körper, Geist und Seele.

Was heisst das nun genau?

Viele Grundfunktionen des Sehens wie z.B. Hell-Dunkel, Nah-Fern, fokussiertes-unfokussiertes Sehen usw. sind nicht im Gleichgewicht, weil wir unsere Augen einseitig benutzen. Oftmals müssen wir nur diese Funktionen wieder ausgleichen, um unser Sehen zu stärken und zu entlasten. Unfokussiertes Sehen wirkt direkt auf unser zentrales Nervensystem und aktiviert den Parasympathikus. Heisst: wir entspannen uns. Im Sehtraining lernst du wie das geht. Unsere Psyche ist ebenfalls wesentlich am Sehen beteiligt. Die Augen verbinden uns mit der Aussenwelt und spiegeln unsere Gefühle wieder. Daher wirkt emotionale Entspannung positiv auf unsere Sicht.

Massage und Augenmuskeln

Die Versorgung der Augen wird über die grossen Arterien und Venen, die an der Halswirbelsäule entlang führen, gewährleistet. Verspannungen im Nacken und Kopfbereich schränken somit die Blutzufuhr zu den Augen ein, womit die Versorgung nicht mehr optimal erfolgt. Wenn du für eine optimale Körperhaltung und über Massagen für eine entspannte Schulter-/Nackenregion sorgst, werden es dir deine Augen danken.

Die Augen werden wie andere Körperteile ebenfalls durch Muskeln bewegt. Durch einseitigen Gebrauch sind sie häufig angespannt, was einen Druck auf den Augapfel verursacht und je nachdem auch die Hornhaut verzieht. Stundenlanges Sehen in die Nähe, wie z.B. bei ganztägiger Computerarbeit, kann den Ziliarmuskel, unseren „Zoom-Muskel“, der unsere Augenlinse bewegt, stark verspannen und sogar einen Krampf verursachen. Dieser Muskel ist locker, wenn wir in die Ferne sehen. Also denk dran, zwischendurch mal aufzuschauen und ein Weilchen aus dem Fenster zu sehen.

Ein Auge besitzt sechs äussere Augenmuskeln, davon vier gerade Muskeln (je einer oben und unten, links und rechts am Augapfel) und zwei schräge:

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Augenmuskeln

 

Viele Augenübungen dienen dazu, diese Muskeln wieder in Bewegung zu bringen, denn fehlsichtige Augen neigen dazu, zu starren und sich dadurch zu verkrampfen.

Wie geschieht Sehen?

Sehen findet im Gehirn statt: Die Sehimpulse werden von der Netzhaut über den Sehnerv in das Gehirn geleitet. Die Netzhaut ist der lichtaufnehmende Teil des Auges und eine Projektionsfläche für die Bilder der Aussenwelt, die vom Auge aufgenommen werden. Sie wandelt diese mittels biochemischer Prozesse in elektrische Potenziale um, die über die Sehbahn zum Sehzentrum weitergeleitet werden. Erst dort entsteht das eigentliche Bild. Die Nervenimpulse werden ausgewertet, das Bild umgedreht, und die für uns wichtigen Aspekte aus der Vielzahl von Informationen herausgefiltert. Rund 90% der visuellen Wahrnehmung werden im Gehirn erbracht. Die Bilder die wir sehen, sind eine Mischung aus äusseren Informationen, welche durch die Augen gelangen und aus inneren Bildern.

Deshalb ist Sehtraining auch Gehirntraining.

Das Gehirn kompensiert sehr viele Seheindrücke, die wir erhalten:

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Wenn nun die Augen infolge Übermüdung unscharfe Bilder liefern, benötigt das Gehirn mehr Energie, um die Informationen zu verarbeiten. Wir werden auch mental schneller müde. Angestrengte Augen reduzieren daher die Konzentrationsfähigkeit. Unzureichende Pausen bei Bildschirmarbeit bewirken also eine visuelle und mentale Überlastung. Dies kann ein Faktor für Burnout sein. Der enge Fokus führt darüber hinaus zu eintönigen Denkprozessen und behindert dadurch assoziatives und innovatives Denken. Gründe genug, um achtsames Sehtraining in deinen Alltag zu integrieren, findest du nicht?

 

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Info – Anatomie

Zum besseren Verständnis noch etwas Anatomie:

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  1. Lederhaut (Sclera)
    2. Aderhaut (Choroidea)
    3. Schlemm-Kanal (Sinus venosus sclerae)
    4. Arterieller Gefäßring (Circulus arteriosus iridis major)
    5. Hornhaut (Cornea)
    6. Regenbogenhaut (Iris)
    7. Pupille (Pupilla)
    8. vordere Augenkammer (Camera anterior bulbi)
    9. hintere Augenkammer (Camera posterior bulbi)
    10. Ziliarkörper (Corpus ciliare)
    11. Linse (Lens)
    12. Glaskörper (Corpus vitreum)
    13. Netzhaut (Retina)
    14. Sehnerv (Nervus opticus)
    15. Zonulafasern (Fibrae zonulares)
Zitat

Goethe: „Das Licht überliefert das Sichtbare dem Auge; das Auge überliefert es dem ganzen Menschen. Das Ohr ist stumm, der Mund ist taub; aber das Auge vernimmt und spricht. In ihm spiegelt sich von aussen die Welt, von innen der Mensch. Die Totalität des Inneren und Äusseren wird durchs Auge vollendet.

Seminare mit Sandra Weide

Augenfit-Programme 

Titelbild

„Neighbours cat relaxing“ © IDS.photos via flickr.com CC BY 2.0 

„Lateral orbit nerves chngd“ von Lateral_orbit_nerves.jpg: Patrick J. Lynch, medical illustratorderivative work: Anka Friedrich (talk) – Lateral_orbit_nerves.jpg. Lizenziert unter CC BY 2.5 über Wikimedia Commons

„Eye scheme“ von Talos, colorized by Jakov – copied from German Wikipedia. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons [/toggler]

 

Eine Wortmeldung

  1. Mylène Alt

    Liebe Sandra

    Ich freue mich sehr auf das Seminar mit dir, habe schon so viel Positives darüber gehört.

    Aufgeräumte Grüsse
    aus dem tief verschneiten Appenzellerland
    Mylène

    Antworten

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