Endlich ein eigenes Schloss

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Schon als Kind hat sie Schlösser geliebt und davon geträumt Königin zu sein. Während sich bei den meisten Mädchen der Traum im Laufe der Zeit verflüchtigt, wurde er bei Veronika Victoria Lamprecht mit den Jahren immer stärker. Heute ist sie glückliche Schlosshüterin im oberösterreichischen Mühlviertel. Der Weg bis dorthin war mit vielen Geschenken gesegnet.

„Meine Geschenke kommen vom Leben selbst, vor allem durch die Verbundenheit mit der Natur. In dieser Verbundenheit steckt enorme Kraft“, schickt Veronika voraus. Diese Verbundenheit pflegt und hegt sie seit vielen Jahren und gibt sie in ihren Frauenkreisen und in ihrer Arbeit mit Führungskräften weiter. Wen wundert es da, dass Geschenke zu einem fast selbstverständlichen Teil ihres Lebens geworden sind? Und so spielten sie auch bei der Erfüllung ihres Schlosstraumes eine maßgebliche Rolle …

Alles begann im Jahr 2000. Als Mitarbeiterin eines lokalen TV-Senders kontaktierte sie eines Tages Georg Adam Starhemberg, den Verwalter der Fürst Starhembergschen Familienstiftung. Bei einem rasch vereinbarten Termin wurde die Möglichkeit einer beruflichen Zusammenarbeit besprochen und stundenlang über Gott und die Welt geredet. Aus einem Treffen wurden zahlreiche, und irgendwann wurde dabei auch erstmals über ihren Schlosstraum gesprochen. Daraufhin durfte Veronika einige Schlösser der Starhembergs besichtigen – für sie im Nachhinein das erste Geschenk am Weg zu ihrem Schloss. Irgendwann versiegte die Verbindung dann, bis Veronika sie 2013 aus dem Dornröschenschlaf erweckte.

Herausforderungen kurz vorm Ziel

Nachdem sie einige Jahre von Wien aus Workshops geleitet hatte, wurde in diesem Jahr klar, dass die Zeit für etwas Größeres gekommen war. Veronika wollte gemeinsam mit anderen etwas bewirken.

Ein herrschaftlicher Rahmen und die Kraft der Natur sollten diese neue Größe auch äußerlich unterstreichen. Da erinnerte Veronika sich an Georg Starhemberg und schrieb ihm einen langen Brief. Darin: ihre Vision einer neuen Liebeskultur, der GAIA Akademie „Wirtschaften im Einklang mit Naturzyklen“ und ihre Vision eines Ortes, der diese Kultur passend zum Ausdruck bringt.

 „Das war sehr mutig von mir“, meint sie, „denn es ging auch viel um Liebe, Eros, Sexualität und Partnerschaften der neuen Zeit. Solche Themen sind für viele ein Tabu.“ Doch der Mut trug Früchte: Nur wenige Tage später kam eine Einladung zur Besichtigung des Schlossareals Eschelberg. Das dazugehörige Forsthaus bot ideale Räumlichkeiten für privaten Wohnraum und Seminartätigkeit gemeinsam mit ihrem Partner.

Allein, das Haus war zu groß. „Es schien uns nicht zu bewältigen. Doch da kam das zweite Geschenk ins Spiel. Eine weitere Frau war zur Besichtigung eingeladen worden. Wären wir allein gewesen, hätten wir sofort wieder umdrehen müssen. Aber so blieben wir am Ball und überlegten lange, ob und wie wir es eventuell zu Dritt machen könnten.“ Die Frau stieg zwar wieder aus dem möglichen gemeinsamen Projekt aus – aber das Geschenk, dran geblieben zu sein, blieb zurück.

Finanzieller Mut

Während all den Überlegungen kam dann ein Anruf von Georg Starhemberg. Er machte klar, dass sie sich jetzt entscheiden müssten. Ansonsten würde das Objekt anders verwendet. „Das hat uns sehr gefordert. Aber letztlich haben wir auf unsere innere Stimme vertraut und ja gesagt. Das hat großen Mut erfordert, vor allem finanziell. Denn das Projekt war zu diesem Zeitpunk noch nicht  komplett finanziert.“

Doch das Leben belohnt Mut, wie die Geschichte von Veronika zeigt. Denn eine überraschende finanzielle Lösung sowie eine neue Geschäftspartnerin, die plötzlich spontan eingestiegen ist, folgten als weitere Geschenke.

Das glückliche Ende der Geschichte: Am 11.12.2014 wurde der Mietvertrag unterzeichnet und 3 Tage später war der erste Möbelwagen ins Schlossareal unterwegs. Seitdem bewohnt Veronika gemeinsam mit ihrem Partner einen Flügel des Forsthauses von Schloss Eschelberg. Den zweiten Flügel betreibt sie gemeinsam mit einer Geschäftspartnerin als Seminarort.

Tägliche Geschenke

Hier lebt sie nun ihre Vision: Menschen auf ihrem Weg zur Ganzheit begleiten und ihnen eine neue Liebeskultur der Wertschätzung und Achtsamkeit zu vermitteln. Die Kraft dieses wilden, natürlichen Ortes ist dabei zusätzliche Unterstützung. Und Veronika hofft, dass das so bleibt: „Ich fühle mich hier täglich beschenkt und möchte noch lange täglich Geschenke annehmen dürfen. Unser Dasein ist aber nicht gesichert, da die finanziellen Rahmenbedingungen noch nicht optimal sind. Aber nach den vielen schon erlebten Geschenken ist es kaum vorstellbar, dass sich das nicht auch wieder regelt. Es ist eine schöne Erfahrung, so auf das Leben vertrauen zu können.“

Seminare am Schloss Eschelberg

Seminare mit Veronika Lamprecht und Harald Koisser 

Titelbild

Fotocredit: Veronika Lamprecht

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