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Zurück zuhause finde ich mich in Gedanken, wie ich durch die balinesische Landschaft fahre. Das viele Grün, das mir anfangs so unnatürlich vorkam, weil ich es nicht gewohnt war, vermisse ich heute. Die fruchtbaren Böden, die Nahrung schenken – Reis, Kokoswasser, Bananen, Papaya, Drachenfrucht, Jackfrucht, Mandarinen, Vanille, Avocadobäume, Ingwer, Ananas und vieles vieles mehr an Gemüse und Obst, das ich namentlich gar nicht fassen kann.
Und ich sehe auch all die Balinesen wieder, wie sie ihrer Arbeit nachgehen; etwa in den Reisfeldern, den Warungs oder den Hotels, oder wie sie in ihren schönen Kleidern mit den Opfergaben auf dem Tablett in Richtung Tempel gehen. Viele schöne Bilder, und alle strahlen sie dieses Gefühl der Ruhe, Gelassenheit und Freundschaftlichkeit aus.
Was wir von der Balinesen lernen können
Was mich bei den Balinesen so freudig und ruhig stimmte, ist die Tatsache, dass sie bei allem, was sie tun stets eine Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen, die mir in dieser Art und Weise in der westlichen Welt noch nicht begegnet ist. Ganz egal, ob es der Reisbauer ist, der gebückt bis zu den Knien tagein tagaus im Reisfeld seiner Arbeit nachgeht; der Fahrer, der uns zu unserem nächsten Ziel bringt; die Frau des Fischers, die knüpfend über den Fischernetzen sitzt; das Personal im Hotel; all jene die mit Scooter oder Auto unterwegs sind, und die Menschen, die einfach im Gespräch sind.
Bei allen Aufgaben, die sie verrichten, und sogar wenn sie nichts tun, vermitteln sie den Eindruck, dass sie zu 100% genau auf den jetzigen Moment fokussiert sind. Es ist eine ehrliche Hingabe und wahrhaftige Liebe für das JETZT zu spüren. Es scheint nichts anderes zu geben, was in diesem Moment wichtiger ist. Wenn sie am Steuer eines Autos sitzen, tun sie gerade nichts anderes als das. Wenn sie kochen, kochen sie und sind mit 100% Aufmerksamkeit dabei. Wenn sie im Gespräch sind, dann voll und ganz.
Drei Wochen habe ich auf der Insel verbracht, und ich habe keinen Streit, kein böses Wort zwischen den Menschen wahrgenommen. Alles scheint sich hier dem natürlichen Fluss zu unterwerfen; annehmen was gerade da ist. Jeder scheint respektiert zu sein. Und ich denke, das alles hat mit ihrem tiefen festen hinduistisch-buddhistischen Glauben zu tun, der sie eng mit ihren Familien und ihrer Heimat Bali verbindet.
Warum nicht einfach Mal ein Lächeln oder ein freundliches Wort schenken?
Meist haben die Balinesen ein Lächeln im Gesicht, sind zugänglich, freundlich und immer neugierig zu wissen, woher jemand kommt. In den Geschäften und auf den Märkten versuchen sie ihre Sachen an Frau und Mann zu bringen. Akzeptieren aber stets ein Nein und bleiben unaufdringlich. Auf Bali ist Handeln angesagt. Nach dem Kaufabschluss gibt es stets ein freundliches Wort, und es wird einem Glück und ein zufriedenes Leben gewünscht und stets gedankt.
Wären das nicht auch Wege für unser westliches Dasein! 😉
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