The Makerie

Gemütliche Lesezeit ca. 7 Minuten.

Mit dem Anbieten von Kreativ-Retreats hat sich Ali Dejohn in den USA ihren Traum erfüllt. Nach einer Karriere im Marketing und einer Zeit als Hausfrau und Mutter wurde die Frage „Wer bin ich?“ in ihr lauter. Als Antwort holte sie sich ihre Kreativität zurück, um sie mit anderen zu teilen. Das Ergebnis ist „The Makerie“. Mittlerweile werden die kreativen Seminare nicht nur von Privaten, sondern auch von großen Firmen in New York gebucht. Eine Youbeee-Story meinen wir und haben deshalb Ali Dejohn zu einem Interview gebeten.

Ali, wann kamst Du das erste Mal mit Kreativität in Berührung? 

In meiner Vorschulzeit, die ich sehr positiv erlebt habe. In dieser Zeit gab es für uns Kinder wahnsinnig viele Möglichkeiten unsere Kreativität zu erforschen. Ich habe mich jeden Tag auf die Schule gefreut! Wir waren alle kleine Künstler. Selbst heute, wenn ich einfach nur eingewickelt in einer Kuscheldecke mit meinen Stricknadeln in der Hand vor dem Kamin sitze, tauche ich in eine andere Welt ein. Da lande ich an einem Ort, wo alles still ist. Und wo To-do-Listen und Sorgen förmlich hinwegschmelzen. Etwas mit meinen Händen zu tun, bringt mich nicht nur dazu, mein Tempo zu verlangsamen, es erfüllt mich auch. Und gibt mir so die Möglichkeit wieder zu spüren, wer ich wirklich bin.  

Wie kamst Du dazu, das kreative Retreat zu gründen? 

Ich habe nie eine Designschule besucht, auch wenn das immer ein Wunsch von mir war. Aber ich liebe alles Kreative und habe mich schon immer an Kunst- und Handwerk erfreut. Der Wunsch, mehr Kreativität in unsere Familie zu bringen, hat sich intensiviert als ich Mutter geworden bin. Ich bekam Lust darauf, unser Haus in eine Oase für meine Kinder zu verwandeln, die ihnen Lust macht, Dinge mit ihren Händen zu erschaffen.   

Kreativ-Retreat, The Makerie, USA, Träume verwirklichen

The Makerie © Teryn Wilkes

War Dein Weg noch ein anderer, bevor Du Mutter wurdest? 

Ja, ich habe eine Karriere in Event-Planung, Marketing und Print-Produktion hinter mir. Außerdem habe ich über sieben Jahre beim Chicago-Marathon mitgewirkt. Eine der schönsten Erinnerungen an diese Zeit war es, am Renntag an der Zielgeraden zu stehen und unsere Läufer durchs Ziel rennen zu sehen. Die Begeisterung und der persönliche Triumph von jedem Einzelnen haben mich zu Tränen gerührt. Ich war so dankbar, dass ich Anteil daran haben durfte, die Träume anderer Menschen wahr werden zu lassen. Nach meiner Karriere richtete ich meine volle Aufmerksamkeit auf meine Familie und wurde Hausfrau. So sehr ich es liebte, bei meinen Lieben zuhause zu sein, so sehr habe ich dann doch auch das Leben als Karrierefrau vermisst, das ich zuvor gelebt hatte. Ich entdeckte das Bloggen und fand überall im Netz Inspirationen. Eines Tages entdeckte ich per Zufall in einem Blog ein Werbe-Pop-Up von einem Kunst-Retreat. Und etwas in mir sagte mir, dass ich hingehen soll.

Ali, bist Du der Stimme gefolgt?

Ja. Zum ersten Mal seit langer Zeit hörte ich auf meine innere Stimme, obwohl es auch eine ängstliche Stimme in mir gab, die meinte, dass ich doch eigentlich nicht wirklich eine Künstlerin bin und nicht dorthin gehöre. Dieses Kunst-Retreat war dann eine der besten Erfahrungen, die ich je gemacht habe, und ein Wendepunkt für mich. Dort konnte ich meinen Fokus endlich voll auf meine Kreativität richten. Ich entdeckte meinen eigenen, ganz persönlichen Stil und kehrte erfrischt vom Retreat zurück – mit neuen Freunden und einer riesigen Menge an Inspiration. Ich hatte mich wieder gefunden – wobei ich zuvor nicht einmal bemerkt hatte, wie verloren ich eigentlich war.

Kreativ-Retreat, The Makerie, USA, Träume verwirklichen

The Makerie © Linda Winski

Wie ging es dann weiter?

Nachdem ich wieder zuhause war, wollte ich diese Erfahrung mit allen teilen. Ich suchte nach einem näher gelegenen Kreativ-Retreat. Und als ich keines fand, fasste ich mir ein Herz und beschloss, einfach selber eins in den Bergen von Colorado zu gründen. Ich wollte einen Ort wie meine damalige Vorschule schaffen, wo jedes Kind ein Künstler sein konnte. Wo Menschen ihren hektischen, von Technik bestimmten Alltag für ein paar Tage hinter sich lassen können, um wieder in Einklang mit sich selbst zu kommen. Ich dachte zunächst nur an ein Wochenende mit kreativen Workshops, Yoga-Kursen, Wanderungen und gesundem regionalem Essen – sodass jeder, der kommt, sich gut verpflegt und angenommen fühlt. Ein Verbundenheitsgefühl durch künstlerische Aktivitäten in der Gemeinschaft oder einfach nur mit sich selbst zu sein, hinterlässt einen bleibenden Effekt, der weit über die Zeit im Retreat anhält. Mein Wunsch ist es, das weiterzugeben, was ich einst vor langer Zeit als Geschenk empfangen habe.

Was ist dir das wichtigste bei „The Makerie“?

Ich war schon immer eine Träumerin und wahrscheinlich werde ich immer eine sein. Ich bewundere Menschen, die ihre Träume verwirklichen. Ich wollte selbst eine von ihnen sein. Ich lerne zunehmend auf meine Intuition zu hören und realisiere immer mehr, dass alles möglich ist, wenn man seinem Herzen folgt. Die Gründung des Kreativ-Retreats ist ein wahr gewordener Traum. Und wenn ich es schaffe, andere zu inspirieren, ihren Träumen zu folgen, dann ist es genau das, worum es bei „The Makerie“ geht.

The Makerie, Ali Dejohn, Träume verwirklichen

Ali Dejohn © Linda Winski

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Titelbild: © Teryn Wilkes

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