… aber bitte verarsch mich nicht!

Gemütliche Lesezeit ca. 7 Minuten.

Du brauchst dich nicht zu schämen für den Fehler, den du begangen hast. Fehler passieren. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Niemand ist unfehlbar.

 Youbeee Expertenbeitrag

... aber bitte verarsch mich nicht! Lüg mich nicht an, dass du keine Ahnung hast, wie das alles passiert ist. Dass du gar nicht da warst, dass das „von ganz alleine“ passiert ist. Bitte stell dich nicht als armes Opfer hin, das von nichts gewusst hat und ganz unschuldig dazu gekommen ist.

Hab die Größe, deinen Fehler einzugestehen. Übernimm die Verantwortung für deinen Beitrag – aber auch nicht mehr als das! Lern aus dem, was passiert ist, für die Zukunft. Vergib dir selbst und sei bereit, die Konsequenzen zu tragen.

Du brauchst dich für deinen Körper nicht zu schämen. Jeder Mensch hat ein ganz spezielles Packerl mitbekommen, kein Körper ist wie der andere. Dein Körper ist wunderschöner Ausdruck deines ganz persönlichen Seins.

… aber bitte verarsch mich nicht! Komm mir nicht arrogant und überlegen, weil dein Körper mehr dem gängigen Schönheitsideal entspricht als meiner oder viel tiefer in die Yoga-Positionen hineinsinken kann. Erzähl mir nicht, was ich deiner Meinung nach alles falsch mache. Zwing mir nicht deine Diäten, Cremen, Shape-Forming-Unterwäsche, Body Trainings oder sonst was auf.

Erlaube mir deinen Körper und erlaube dir deinen Körper. Lassen wir den Druck der Werbung und der Schönheitsindustrie einfach in der Luft verpuffen und erkennen, wie schön jeder Mensch ist – als körperlicher Ausdruck des unendlichen Mysteriums des Lebens. Genießen wir unsere Körper und ihre unschuldige Schönheit.

Du brauchst deinen Stress und deine Überforderung nicht zu verstecken. In deinen Gesichtszügen kann ich die Anstrengung sehen. Ich weiß, du hast viel um die Ohren, und nun kommt auch noch diese Zusatzbelastung dazu.

… aber bitte verarsch mich nicht! Dein aufgesetztes Strahlen und dein wiederholtes „Ach, das mach ich doch mit links!“ sind so offensichtlich unecht, die Fassade bröckelt, die Maske hat bereits Risse bekommen. Ich weiß, dass nachts der Polster jene Tränen schluckt, die niemand sehen darf, nur um den Schein der Powerfrau oder des Super-Checkers zu erhalten.

Hör auf, dich mit Masken zu umgeben. Erlaube dir, echt zu werden. Authentisch. Du darfst dich auch mit deinen vermeintlichen Schwächen zeigen. Das macht dich umso menschlicher und liebenswerter. Endlich können wir uns begegnen, wenn die Masken uns nicht mehr auf Distanz halten. Ich genieße es so sehr, dich in deiner Verletzlichkeit zu erleben.

Du brauchst deine Sucht nicht zu verstecken. Wir leben nun mal in einer Suchtgesellschaft. Wer frei von Süchten ist, werfe den ersten Stein. Süchte sind unsere Kompensation, um dem Druck, den wir in unserem Leben wahrnehmen, stand zu halten.

… aber bitte verarsch mich nicht! Tu nicht so scheinheilig, als ob du frei von Süchten wärest, und nur die anderen ihr Leben nicht im Griff hätten. Steig von deinem hohen Ross herab und kehre vor deiner eigenen Türe. Höre auf, mich für meine Sucht zu verurteilen und mir gute Ratschläge zu geben. Hör auf, mehr Kontrolle und noch mehr Härte zu predigen, und im nächsten Moment deiner eigenen Sucht nachzugehen.

Erkenne, wonach du selbst süchtig bist. Gestehe dir ein: „Ja, es stimmt, ich habe das Gefühl, dass ich ohne … mein Leben nicht in den Griff bekomme.“ Wenn du deine eigene Sucht erkennen kannst, wirst du viel nachsichtiger und einfühlsamer mit anderen Menschen umgehen. Dein Herz wird weicher und offener werden, wenn du erkennst, wie unschuldig unser aller Bemühen ist, Kompensationen für den allgegenwärtigen Druck zu finden.

Herzschatten, Schattenarbeit, authentisch sein

„I love to love 33/52“ © Dennis Skley via flickr.com CC BY 2.0 

Lass uns endlich echt werden.

Hören wir mit dem Vortäuschen falscher Tatsachen auf, mit den Masken, den Fassaden! Wann haben wir begonnen, manche unserer Anteile für „falsch“ oder „schlecht“ zu erachten? Wann haben wir begonnen, diese Anteile in den Keller zu sperren, damit sie unsere strahlende Fassade nicht beschmutzen können? Egal, wann’s begonnen hat: Lassen wir jetzt unsere verschmähten Anteile wieder aus dem Keller kommen!

„Ich möchte lieber ganz sein als gut.“ ~ C. G. Jung

Gesteh dir diese Anteile ein, die du jahre- und jahrzehntelang in den Keller gesperrt hast, weil du geglaubt hast, dass sie nicht „gut“ sind. Sie gehören zu dir, wie all die schönen Anteile auch. Nimm die Erleichterung in deinem ganzen Sein wahr, wenn diese Schatten endlich ans Licht kommen dürfen. Spüre, wie du aus dir selbst heraus wächst, wie du immer mehr ganz du selbst wirst, je weniger du von dir verleugnest. Hebe die verschmähten Schätze deines Seins.

Ja, ich weiß, es ist intensive Arbeit, diese vermeintlichen Monster in die Persönlichkeit zu integrieren. Doch der Aufwand lohnt sich. Du wirst fehlerverträglicher, verständnisvoller, einfühlsamer, versöhnlicher, weicher, flexibler, milder, offenherziger.

Bitte, lass uns endlich echt werden!

 

Ankündigung Lehrgang 

 

Schatten und Schattenarbeit sind zentrale Themen im

Lehrgang „Spirit im Alltag: Wachse in deine Größe“,

der am 16. Jänner 2016 erstmals in Wien startet.

Mehr Infos unter: www.weripower.at/lehrgang_spiritimalltag/

Links
eBook Download

Du bist OK.

Raus aus der Was-mach-ich-nur-falsch-Falle!

So lautet der Titel des kostenlosen eBooks von Uli Feichtinger

das dich auf dem feminin-evolutionären Weg begleitet. 

Download unter: www.du-bist-ok.com

Titelbild

„Kali the Goddess – Navarathri Golu Dolls“ © Vinoth Chandar via flickr.com CC BY 2.0

Die Göttin Kali ist eine hinduistische Göttin und gilt als Zerstörerin von all jenem, was nicht der Liebe dient. In der Mythologie ist sie es, die die Welt vor den Dämonen rettet. Sie ruft die Menschen in die Wahrheit, in die Echtheit, in die Ganzheit.

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