„Mach ich später!“ 6 Tipps im Umgang mit Aufschieberitis

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Einen Hang zur Prokrastination, dem beinahe zwanghaften Aufschieben von wichtigen Erledigungen zu haben, bedeutet keinesfalls unproduktiv zu sein. Wie du dich selbst zu einem effizienteren Trödler machen kannst!

9 Uhr morgens, der Abgabetermin naht – die Chefin will den Bericht um spätestens 14 Uhr auf dem Schreibtisch haben, doch deine Augen wandern vom leeren Word-Dokument auf das offene Facebookfenster, von dort über einen Link, den dir ein Freund geschickt hat, auf Youtube, wo du wiederum ein Video entdeckst, das zwar dein Interesse weckt, aber auch einige Unklarheiten aufwirft, die du noch schnell googlen musst… Jetzt ist es 11 Uhr 45: Vor dem Mittagessenanzufangen bringt jetzt doch auch nichts mehr…

Das kommt dir bekannt vor? Dann gehörst du auch zu jenen Menschen, die unter chronischer Aufschieberitis oder Prokrastination (lat.Vertagung) leiden. Da ich selbst dieser Gattung angehöre, habe ich ein paar Tipps gesammelt, um dem Aufschieben ins Auge zu sehen.

  1. Mehr ist mehr

Zunächst, vergiss es, dir nur wenige Aufgaben vorzunehmen – denn wenn du die dringlichste Erledigung im Moment nicht bearbeiten willst, wird sich am Zustand alles aufzuschieben auch nichts ändern.  Also nimm dir lieber viele Aufgaben parallel vor, so dass nach dem Schrotflintenprinzip zumindest etwas Produktives erledigt wird.

  1. Steh zu deiner Unvollkommenheit

Du musst nicht perfekt sein. Oftmals ist das Aufschieben nur ein Weg, sich selbst die Erlaubnis zu geben, eine Aufgabe nicht meisterhaft zu erledigen. Dies wird doch auch im Normalfall nicht verlangt – also sei ehrlich zu dir selbst und mach dich daran einen Bericht zu schreiben, der es stilistisch mit Goethe eben nicht aufnehmen wird.

  1. Sei vorbereitet

Um dir selbst gegenüber nicht die Ausrede gelten zu lassen, nach dem halbherzigen Anfangen mit deiner Arbeit nur deshalb aufzustehen, um noch kurz was zum Essen zu holen, Literatur zu besorgen oder Kaffee zu kochen, sieh zu, dass alles, was du brauchst, bereitsteht, bevor du dich ans Werk machst!

  1. Belohn’ dich zwischendurchArbeitspause - Belohnung Kaffe und Herzkuchen

Setze dir mehrere klar definierte Zwischenziele für deine Arbeitssession und gönn’ dir jedes Mal eine kleine Belohnung, wenn du eines erfüllt hast. Für kleinere Etappen gibt es bei mir eine Tasse frischen Kaffee, bei Meilensteinen eine Episode meiner derzeitigen Lieblingsserie zur Belohnung.

  1. Stell’ dich deiner Angst

Einer der wichtigsten Gründe, wieso wir wichtige Erledigungen aufschieben, ist Angst. Angst, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein, Angst, sich selbst oder die Auftragsgeber zu enttäuschen, Angst vor dem Versagen. Wir bleiben lieber in unserer Komfortzone, wo alles schön berechenbar bleibt. Der Witz: Ängste haben die Tendenz größer zu werden, wenn man vor Ihrem Ursprung wegläuft, als wenn man sich ihnen stellt. Wie einem das am besten gelingt? Indem man anfängt!

  1. Aller Anfang ist leicht

Die Angst vor dem Ungewissen ist viel mächtiger als die Angst vor dem Konkreten: Sobald wir uns einer Aufgabe widmen, ganz egal wie groß sie ist, ändert sich die Wahrnehmung und Einschätzung radikal. Der Trick ist es, anzufangen. Hier ist es oft hilfreich, sich selbst zu täuschen: Anstatt dir vorzunehmen, mit dem ganzen Projekt anzufangen, schreib dir eine winzige Teilaufgabe auf, die du erledigen willst; etwa ein erstes Brainstorming oder das Deckblattdesign. Du wirst merken, dass die Aufgabe plötzlich viel übersichtlicher und machbarer wirkt, als in den Wochen, in denen du sie vor dir hergeschoben hast.

Am Ende stiehlt uns das Aufschieben einfach Zeit – es ist ja schließlich nicht so, als wären wir in der Lage, in Anbetracht unseres schlechten Gewissens, die aufgeschobene Zeit so zu genießen, als hätten wir sie wirklich verdient (zumindest bei mir nicht). Und die Zeit ist bekanntlich unser allerkostbarstes Gut – Also sagen wir der Prokrastination endlich den Kampf an! 😉

Hast du selbst auch Erfahrungen mit Prokastination gemacht? Habe ich wichtige Tipps vergessen? Dann hinterlass’ doch einen Kommentar 🙂

Titelbild: „Me And The Ghost Upstairs – Ich und der Geist da oben“ by Daniela Hartmann  www.flickr.com CC BY 2.0

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