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Start-Ups sprießen derzeit wie Pilze aus dem Boden. Vielen ihrer Gründer geht es dabei aber nicht vorranging um Profit, sondern darum, etwas für Umwelt, Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung zu tun. Wir stellen fünf unserer liebsten Konzepte vor.
Wildbiene und Partner
Bienen leisten wichtige Beiträge für die Umwelt und unsere Ernährung. Das Schweizer Unternehmen Wildbiene und Partner hat es sich daher zum Ziel gemacht, die Population der nützlichen Insekten aufrechtzuerhalten. Und wenn du in der Schweiz lebst, kannst du mithelfen, indem du ein „BeeHome“ bestellst. Das Häuschen, in dem sich Nisthilfen aus Schilf oder Rohr befinden, ist bei der Lieferung schon mit 15 Kokons ausgestattet, in denen Mauerbienen Winterruhe halten.
Du stellst das Bienen-Haus einfach in deinen Garten, und schon bestäuben die Tierchen die Pflanzen in deiner Nachbarschaft. Übrigens musst du keine Angst haben: Die Mauerbiene sticht nicht. Ein „BeeHome“ kostet 120 Schweizer Franken, also etwa 114 Euro, ab Mitte April wird geliefert. Im Herbst schickst du es wieder an Wildbiene und Partner zurück, im nächsten Frühjahr bekommst du es kostenlos und mit neuen Kokons wieder zurück.
KYL21
Wenn du vegan lebst, hast du bislang auf Eis am Stiel verzichten müssen. Damit sich das ändert, haben der Berliner Food-Designer David Marx und sein Team fünf Jahre lang in ihrer Molekularküche namens Science Kitchen getüftelt.
Herausgekommen ist mit KLY21 ein Eis, das auf E-Stoffe und andere ungesunde Inhaltsstoffe verzichtet. Zudem – und das ist der interessante Teil für Veganer – gibt es in vielen Sorten nicht einmal Milchprodukte. Stattdessen stecken darin exotische Zutaten wie Kokosblütenzucker, tasmanischer Kastanienhonig oder gemahlene Grünteeblätter. Auch alkoholische Sorten wie PanAsia (mit Sake) und Swimming Pool (mit Blue Curaçao und Wodka) sind im Sortiment. Wenn das Kyl-Stieleis im Sommer in den Verkauf geht, soll eins zwischen 2,40 und 7,40 Euro kosten, mit der Kindervariante Clowni für 1,80 Euro unterstützt du ganz nebenbei soziale Projekte für bedürftige Kinder. Wo du es erwerben kannst, wird nach der Bio-Fachmesse Next Organic bekanntgegeben, die im Mai 2015 in Berlin stattfindet.
www.kyl21.com
Ackerhelden
Die wenigsten Bewohner von Großstädten haben einen Garten. Dabei gibt es doch kaum etwas, das so sehr entspannt, wie die Gartenarbeit. Noch dazu kannst du das Ergebnis deiner Bemühungen anschließend essen. Das Start-Up-Unternehmen Ackerhelden möchte dies auch notorisch gestressten Städtern ermöglichen und vermietet Feldabschnitte in der Nähe von 18 deutschen Städten. Der Clou: Die 40 Quadratmeter großen Äcker sind vorbepflanzt, im Preis sind außerdem die Nutzung der Geräte, das Gießwasser sowie Saatgut und Junggemüse für eine eventuelle Nachbepflanzung enthalten. Außerdem erhältst du eine umfangreiche Beratung von Garten-Experten. Pro Saison, die von Mitte Mai bis Ende November dauert, zahlst du 250 Euro und kriegst dafür ein halbes Jahr lang frisches Gemüse – in garantierter Bioqualität. Sogar die Böden sind ökologisch zertifiziert und garantiert frei von Dünger und Schwermetallen.
Restlos Glücklich
Pro Jahr werden in Deutschland über elf Tonnen Lebensmittel in den Abfall geworfen, obwohl vieles davon längst nicht schlecht ist und noch verwendet werden kann.
Der Berlinerin Leonie Beckmann ist diese unermessliche Verschwendung ein Dorn im Auge – weshalb sie im September ein Restaurant in Berlin eröffnet. „Restlos Glücklich“ wird es heißen, und die darin zubereiteten Mahlzeiten werden ausschließlich aus Lebensmitteln gekocht, die ansonsten im Müll gelandet wären. Das sind etwa Produkte, die im Supermarkt wegen ihrer abgelaufenen Mindesthaltbarkeit aussortiert wurden oder im Lager keinen Platz mehr finden. Oder sie stammen direkt vom Bauern, der seine krummen Gurken und kleinen Kartoffeln nicht an den Großhandel loswird. „Restlos Glücklich“ will aber auch auf das Problem der Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen und beispielsweise Kochkurse für Kinder und Jugendliche anbieten. Im Juni soll eine Crowdfunding-Kampagne die nötige Starthilfe für das Projekt einbringen.
www.facebook.com/restlos.gluecklich
Wohnwagon
Ein autarkes Leben ist wohl der Traum eines jeden Umweltfreunds. Wenn du den Schritt in die Selbstversorgung ganz radikal machen willst, solltest du dich an das Team von Wohnwagon wenden. Das Start-Up aus Wien baut nämlich mobile Häuser, die ihren Strom selbst produzieren und zudem über einen eigenständigen Wasserkreislauf verfügen. Die Bio-Toilette macht aus deinen Ausscheidungen Dünger, und durch den integrierten Badeofen hast du es auch im tiefsten Winter schön warm. Jeder Wohnwagon wird von Hand nach deinen individuellen Vorstellungen gebaut, wenn du eine sechs Meter lange Variante wählst, bekommst du dafür sogar eine Straßenzulassung. Das Unternehmen hat gerade per Crowdfunding knapp 100.000 Euro Kapital erhalten, die ersten mobilen Häuser sind schon gebaut und verkauft worden.
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